Rechtlicher Rahmen, normgerechter Betrieb und organisatorische Anforderungen
Dezentrale Energieerzeugung – beispielsweise durch Photovoltaik, Blockheizkraftwerke (BHKW) oder Wärmepumpensysteme – ist ein zentraler Baustein für mehr Nachhaltigkeit im Gebäudebetrieb. Immer häufiger werden solche Systeme direkt im Objekt installiert, um Emissionen zu senken, die Unabhängigkeit von externen Versorgern zu erhöhen und langfristig Kosten zu reduzieren. Doch mit dem technischen Fortschritt steigen auch die rechtlichen und betrieblichen Anforderungen an Auftraggeber und Betreiber dieser Anlagen.
Insbesondere bei der Planung, Errichtung und dem späteren Betrieb solcher Systeme sind eine Vielzahl von Regelwerken, Genehmigungspflichten und Überwachungspflichten zu beachten. Neben Energie- und Umweltrecht betreffen diese Vorgaben auch Arbeitsschutz, Betriebssicherheit und baurechtliche Aspekte. Facility Manager müssen dabei sowohl im Auftraggeber- als auch im Betreiberkontext fundierte Entscheidungen treffen und deren Umsetzung rechtssicher steuern.
Wer seiner Verantwortung nicht umfassend nachkommt, riskiert nicht nur Energieertragseinbußen oder Stilllegungen durch Behörden, sondern auch haftungsrechtliche Konsequenzen bei Betriebsstörungen oder Sicherheitsvorfällen. Der rechtssichere Betrieb dezentraler Energieanlagen verlangt daher eine frühzeitige Einbindung von Fachplanung, eine klare Zuweisung von Betreiberpflichten und eine konsequente Dokumentation über den gesamten Lebenszyklus hinweg.
Sicherstellung der Netzverträglichkeit und ggf. Bauartzulassungen
Berücksichtigung von Schall-, Blitz- und Überspannungsschutz
Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung bei gewerblichen Anlagen
Für die spätere Betreiberverantwortung ist außerdem sicherzustellen, dass die Verantwortlichkeiten vertraglich geregelt und übergeben werden (z. B. durch Betriebsführungsvereinbarungen oder Betreiberwechsel).
Betreiberpflichten während des Betriebs
Betreiber müssen den sicheren, normgerechten und energieeffizienten Betrieb gewährleisten.
Dazu zählen:
Regelmäßige Wartung, Inspektion und Überwachung der Anlagentechnik (z. B. Module, Wechselrichter, Speicher)
Anlagendokumentation und Prüfprotokolle nach BetrSichV
Zählermanagement und korrekte Abrechnung (Eigenverbrauch, Einspeisung)
Monitoring von Energieerträgen zur Früherkennung von Fehlfunktionen
Meldungen bei Störungen oder Rückwirkungen auf das Netz
Technische Normen wie DIN EN 62446, DIN VDE 0100-712 oder VDI 2166 Blatt 2 (Integration von PV-Anlagen in Gebäude) geben konkrete Vorgaben für Planung, Installation und Betrieb.